Der Lauf der Ennepe

Angeregt durch das gleichnamige Buch von Frau Dr. Korn aus Gevelsberg entstand diese Geschichte über den Fluss, der unserer Region den Namen gab. Auf gut 46 km führt die Ennepe von Halver bis nach Hagen durch landschaftlich reizvolles Gebiet, streift dabei sowohl grüne Landschaften, als auch Städte und Industrieanlagen. Wir sind in den letzten Jahren die verschiedenen Abschnitte immer wieder mal mit dem Old- oder Youngtimer abgefahren. Hier die Zusammenfassung der einzelnen Abschnitte (alle Bilder können angeklickt und so vergrößert werden):


kleiner Tipp: bitte beim Ansehen die Bilder auf "groß" klicken, das (X) in der Mitte des Bildes. Dann kann man die Untertitel besser lesen!



Halver - Breckerfeld

Der Beginn der Ennepe (epe = altgermanisch für Fluss/Bach) liegt gar nicht im EN-Kreis sondern im Märkischen Kreis. Wer kurz hinter Halver nach rechts in Richtung Wipperfürth abbiegt, entdeckt auf der rechten Seite das Ennepe-Quellgebiet. Es handelt sich hier nämlich nicht um einen einzelnen Ursprung sondern um ein Gebiet mit vier einzelnen Quellen, die sich inmitten von grünen Wiesen finden. Diese kleinen Bäche vereinigen sich später und bilden somit ein noch recht kleines Flüsschen, das im Ortsteil Halver-Ennepe bald schon die B229 (Remscheid-Lüdenscheid) unterquert und dann an der Löhrmühle den ersten reizvollen Landschaftsteil erreicht. Dieses Naherholungsgebiet lädt zum Picknicken ein. Nun ist es nicht mehr weit bis zur Ennepetalsperre, die sich im Süden der Hansestadt Breckerfeld befindet.


Breckerfeld - Ennepetal

Im Süd-Westen von Breckerfeld bilden insgesamt sieben Vorbecken den Einlauf zur Ennepe-Talsperre. Diese liefert u.a. das Trinkwasser für die Region und wird durch eine imposante Sperrmauer gestaut. In unseren Kindertagen war die knapp 51 m hohe Mauer noch für PKWs befahrbar, Dies geht heute nicht mehr. Sie ist nur noch für Fußgänger zugänglich, die von der gegenüberliegenden Seite weiter nach Radevormwald-Filde marschieren können.

Nicht weit hinter der Sperrmauer flussabwärts befindet sich das Wasserwerk Roland, es folgen weitere Ortsteile wie Burg, Peddenöde oder Hohenstein. Nicht zu vergessen das Gut Ahlhausen. Hier ist sozusagen das "Ennepetal", wobei die Straße "L699" bedauerlicherweise in einem sehr schlechten Zustand ist und nur nach und nach aufgearbeitet wird. Sie ist somit aktuell für eine Oldtimer-Tour nur bedingt geeignet. Nach dem "Platsch" Schwimmbad und der Fa. Peddinghaus folgt das Industriemuseum (ehemals Kruse Guss), an dem an jedem ersten Sonntag von April bis November das regelmäßige Oldtimertreffen stattfindet. Kurze Zeit später mündet dann die Heilenbecke als Nebenfluss in die Ennepe, um dann am Kruin die Ortsgrenze von Gevelsberg zu erreichen.


Kruiner Tunnel - Gevelsberg Poeten

Am Kruiner Tunnel, der Statdtgrenze von Ennepetal, erreicht die Ennepe Gevelsberg. Hier am Tunnel, an dem sich früher viele Verkehrswege begegneten, sind heute noch schöne Motive mit dem Teckel, dem Schienenbus der Ruhrtalbahn, möglich. Auch der Fluss führt hier durch eine Art Tunnel und erreicht dann bald die Seufzerallee, ein heute etwas verschlafener Spazierweg, der unmittelbar an der Ennepe entlang läuft. Als Fünftklässler führte uns Lehrer Lützenberger hier durch, um den Schülern die Geschichte der alten Schleifsteine zu erklären.

An der Gevelsberger Sparkasse läuft die Ennepe dann unmittelbar durch das Stadtzentrum, wo auch die ein oder anderen Alltagsmenschen zu finden sind. Etwas später erreicht sie dann den neu gestalteten Ennepebogen oder Ennepestrand. Ein absoluter Gewinn für die Stadt. 

Nun geht es zwischen Bäumen und Büschen weiter in Richtung Osten. Die Kartbahn, die AVU, das Gut Rocholz und die Firma Intertrac am Poeten werden passiert, bevor es unterhalb vom S-Bahnhof "Knapp" weitergeht. Von der Fußgängerbrücke hinter der Fa. Intertrac hat man einen schönen Blick auf beide Seiten der Ennepe. 


Gevelsberg Vogelsang - Hagen

Am Hagebölling beginnt der "Freistaat Vogelsang" (O-Ton Fritz Sauer). Und nachdem sich hinter der Grundschule Vogelsang auch der Bredder Bach mit der Ennepe vereint, sind es nur noch wenige Meter bis dass der Fluss die Stadtgrenze nach Hagen erreicht. Hier gab es vor kurzem eine Höhenangleichung und ein altes Wehr wurde aufgelöst. Die Brücke an der Vogelsanger Straße trennt dann Gevelsberg von Hagen-Haspe und die Ennepe läuft an vielen bekannten Einrichtungen (ehemalige Kohlenbahn, Rundturnhalle, Chr.-Rohlfs-Gymnasium, Hasper-Hammer, Fa. Hawker bzw. Varta) vorbei, bis dass sie hinter dem Hauptbahnhof von Hagen in die Volme mündet. Leider gibt es auf dem gesamten Gebiet von Vogelsang nach Hagen nur wenige Motiv-Möglichkeiten mit dem Auto.

Und somit ist auch der Mündungsbereich weder zu Fuß noch mit dem Auto zugänglich, sodass hier ein Foto aus Google Maps aushelfen muss. Man sieht nämlich einen entscheidenden Aspekt. Eigentlich mündet die Ennepe gar nicht in die Volme, sondern die Volme in die Ennepe! Nicht ganz im 90° Winkel aber doch ziemlich deutlich. Die Stadt Hagen hat die Volme aber offensichtlich als bedeutender eingestuft und somit bleibt es bis zur Mündung in die Ruhr weiter die Volme. Eventuell ist dieser Bereich nach Fertigstellung der neuen Bahnhofshinterfahrung besser einsehbar. 


Die vorletzte Etappe: Ruhr

Hier am Ende des Hengsteysees in Herdecke hat sich das Wasser der Ennepe schon mit dem von Volme, Lenne und Ruhr vereint und fließt nun weiter nach Duisburg. Dort, im Ruhrort, ist dann auch der Weg der Ruhr zu Ende und die Mündung in den Rhein steht an. Über den Niederrhein geht es dann weiter nach Holland.


Die letzte Etappe: Rhein

In Rotterdam in den Niederlanden heißt der Rhein nicht mehr Rhein, sondern mündet als eine Art Delta in die Nordsee. Damit verfließen sich "die letzten Tropfen" der Ennepe im Meer. Diese Stelle haben wir in den Herbstferien 2009 mit dem Fiat Linea besucht.


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